Liebe Mitglieder, liebe Freund*innen von Incomindios
Wir möchten Ihnen in unserem Spendenaufruf zu Südamerika die Gemeinschaft der Uru-Murato aus Bolivien vorstellen, sie bezeichnen sich selbst als „Q'HATZ Q'HOT Z'OÑI“: „Menschen des Wassers". Sie leben derzeit in der Gemeinde Puñaca Tinta María am Poopó-See, Oruro – nach dem Titicacasee das zweitgrösste Gewässer im Altiplano auf 3000 bis 4000 Metern über Meer. Die Uru-Murato gehören zu den Uru, einem der ältesten Völker des bolivianischen Altiplano. Sie pflegen eine vielfältige Kultur mit ausgeprägten Traditionen, sind aber von extremer Armut betroffen und werden stark diskriminiert. Sie versuchen noch immer vom Fischfang, von der Jagd auf Wasservögel und der Suche nach wilden Vogeleiern zu leben, trotzdem wandern die Männer auf der Suche nach Arbeit oft in die Städte ab.
Die Verschmutzung des Poopó-Sees durch über 400 Bergwerke, die Verseuchung des Wassers nach einem Pipelinebruch im Jahr 2000 und die extreme Trockenheit als eine der Auswirkungen des Klima-wandels verschlimmern die Lage des über 3000 Jahre alten Volkes. Durch das plötzliche Verschwinden des Sees hat sich die Lage zugespitzt: Auf dem ausgetrockneten und salzigen Land wachsen kaum mehr als Kartoffeln und Zwiebeln. Kein Wunder, dass die Uru-Murato ihr Gleichgewicht verloren haben, sind sie doch nunmehr mit Ausbeutung, Migration und Identitätsverlust konfrontiert. Nebst dem eingeschränkten Ackerbau ist ihr reiches Kunsthandwerk die einzige verbliebene Lebensgrundlage.
Hier setzt unser Projekt ein: Die Uru-Murato haben uns um Unterstützung eines kleinen Ausstellungs- und Bildungsprojekts gebeten, mit dem sie versuchen, die Auswirkungen der Umweltprobleme auf ihre Gemeinschaft abzumildern: Im Ortsmuseum der ehemals heiligen Stadt Oruro wird ihnen ein gebührender Platz eingeräumt, den sie selbst gestalten wollen, um ihre kulturellen Praktiken und ihr ganz eigenes Kunsthandwerk zu zeigen und vor allem für die zukünftigen Generationen zu bewahren. Sie sind von Anfang an bei der Konzeption und Umsetzung dabei und schaffen für ihre Gemeinschaft die Möglichkeit, ein kleines Einkommen zu generieren, indem sie die geplante Ausstellung mit Objekten aus ihrem Alltag und ihrer Kultur ausstatten und mit einer zweisprachigen Beschriftung (Spanisch und Uru) versehen. Die Gestaltung soll sowohl Kinder wie Erwachsene ansprechen und für die Probleme der Uru-Murato sensibilisieren. Es ist ihnen sehr wichtig, dass sie selbst entscheiden, was aus ihrer Kultur vermittelt werden soll, damit das eigene Volk sowie die bolivianische Gesellschaft (und wir) die Bedeutung ihrer besonderen Lebensweise als «Indigene des Wassers» verstehen und ihre Bemühungen, als eigenständiges Volk zu überleben, mittragen. Wir arbeiten mit der Universität Zürich zusammen, die uns den Dokumen-tarfilm «The we disappear» über dieses Indigene Volk kostenlos zur Verfügung stellen:
Es würde uns freuen, wenn Sie unser Projekt für die Uru-Murato unterstützen, in welcher Höhe auch immer.
Herzlichen Dank!
Henriette Stierlin, Projektverantwortliche
Spenden:
Spendenkonto: INCOMINDIOS, Zürich
PC-Konto-Nr.: 87-4360-6
IBAN: CH42 0900 0000 8700 4360 6
Vermerk: Uru-Murato