UN-Hauptquartier, New York. April 14-26, 2024.
Bericht über die Jugend-Delegation und die mittel-/südamerikanische Delegation, die Incomindios 2024 am Ständigen Forum der Vereinten Nationen für indigene Angelegenheiten unterstützte:
UNO-Hauptquartier New York: Vom 14. bis 26. April 2024 unterstützte Incomindios mit grosser Freude eine brillante und vielfältige Gruppe indigener Delegierter aus ganz Amerika, die zum Ständigen Forum der Vereinten Nationen für indigene Angelegenheiten (UNPFII) angereist waren. Das Thema des Forums, „Stärkung des Rechts Indigener Völker auf Selbstbestimmung im Kontext der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte Indigener Völker: Die Stimmen indigener Jugendlicher sollen gehört werden“, war besonders relevant, da Incomindios neben der Betreuung einer weiteren Delegation aus Mittel- und Südamerika die fünfte Auflage des Incomindios UN-Jugendstipendienprogramms ausrichtete.
Cassandra Spade (Anishnaabe, Kanada) war eine der ersten Stipendiums-Gewinnerinnen des Jahres 2019 und war nun wieder Teil der Jugenddelegation – diesmal als indigene Mentorin. Sie wurde begleitet von Crystal Lewis (Squamish, Kanada), Dayana Blanco Quiroga (Aymara, Bolivien) und Daanis Pelletier (Anishnaabe, Kanada). Sie vertraten sich selbst und ihre Gemeinschaften sowohl bei den Vereinten Nationen als auch auf internationaler Ebene; damit spiegeln sie das Engagement von Incomindios wider, welches die Stimmen indigener Jugendlicher kontinuierlich unterstützen und verstärken will. Das Stipendium wurde von Dr. Alicia Kromer und Incomindios im Jahr 2018 ins Leben gerufen, mit dem Zweck, indigene Jugendliche mit den Institutionen der UNO vertraut zu machen und sich deren Mechanismen anzueignen, um ihre Rechte durchsetzen zu können. Auch soll eine Verbindung zu den Ältesten (den Elders-Delegationen) hergestellt werden, um einen starken Fokus auf indigene Wissenslösungen im Kampf gegen den Klimawandel zu legen.
Dieses Projekt hätte ohne die Arbeit von Pascal Elsner, dem Geschäftsführer von Incomindios, Aline Kunz und dem Incomindios UN-Komitee (Helena Nyberg, Henriette Stierlin und Barbara Stulz) nicht durchgeführt werden können. Ein grosses Dankeschön an den Fotografen Julian Hahne (National Geographic, Amnesty International, WWF) für seine unglaubliche Arbeit bei der Fotodokumentation des UNPFII.
Zur Delegation aus mittel- und südamerikanischen Ländern gehörten die mutigen Stimmen von Brenda Saloj (Maya Kaqchikel, Guatemala), María Medina Quiscue (Pueblo Nasa, Kolumbien) und Sicha Cisneros (Sapara, Ecuador), deren Wirken aufzeigte, wie indigene Themen eine globale Bedeutung haben; natürlich lag der Schwerpunkt ihrer Präsenz auf dem amerikanischen Kontinent. Alicia Kroemer (Incomindios) und Julian Hahne (National Geographic) unterstützten das starke Team ebenfalls auf multilateraler Ebene. Incomindios war begeistert von dessen beeindruckenden Erklärungen im Plenum und bei Nebenveranstaltungen.
Sie hatten auch eine eigene Sitzung mit dem UN-Sonderberichterstatter für indigene Angelegenheiten, Francisco Calì Tzay, der die Bedeutung ihres Engagements hervorhob und sie darin bestärkte, ihre fundierten Interventionen an der UNO und in der Weltöffentlichkeit fortzusetzen. Er sagte ihnen deutlich: „Ihr seid nicht nur die Zukunft der Indigenen Völker, ihr seid die Hoffnung aller unserer Menschen hier und heute.“
Chief Wilton Littlechild unterstützte Cassandra Spade und Crystal Lewis während der interaktiven Dialoge am Freitag, 19. April bei der Lesung ihrer Erklärung im Plenum vor dem UNPFII-Vorsitzenden und einem breiteren Publikum. Cassandra Spade sprach über die Bedeutung indigener Sprachen, während Crystal Lewis die Notwendigkeit von Massnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels in indigenen Gemeinschaften ansprach.
Das Team nahm auch an einem Treffen mit der Ontario Native Women's Association (ONWA) teil und half bei der Leitung der Nebenveranstaltung „Collective Solidarity with Indigenous Women and Youth“ am Nachmittag des 17. April im UN-Hauptquartier, wo Cassandra und Daanis die Veranstaltung mit einem Anishnaabe-Gebet und einem Bärenlied eröffneten und die Bedeutung der indigenen Frauen und Jugendlichen in ihrer Gesellschaft erklärten, bei dem Daanis sagte: „Für mich ist es wichtig, die Stimmen der Frauen, der Jugend, der Ältesten und vor allem des Landes zu hören.“ Am Dienstag, den 16. April sprach Dayana bei der Nebenveranstaltung: Empowering Indigenous Youth Voices with WIPO", wo sie über die von Indigenen geführten Aufräumarbeiten am Uru-Uru-See sprach und darüber, wie junge indigene Menschen nachhaltige Lösungen auf der Grundlage der von ihren Vorfahren überlieferten Traditionen erschaffen.
Das Team engagierte sich intensiv im Global Indigenous Youth Caucus (GIYC) und traf sich mit angesehenen indigenen Führern wie dem Inuk-Politiker Piita Taqtu Irniq / Peter Irniq, dem langjährigen UN-Experten Kenneth Deer, der Expertin für indigene Rechte Prof. Sheryl Lightfoot und dem kanadischen Botschafter bei den Vereinten Nationen Bob Rae. Einige der Delegierten erhielten auch zusätzliche Unterstützung und Beratung durch die UNDP. Brenda Saloj (Maya Guatemala) und Sicha Cisneros (Sapara Ecuador) gaben im UN-Plenum eindringliche Erklärungen für ihre Gemeinschaften in Guatemala bzw. Ecuador ab. Maria Violet (Nasa Kolumbien) sprach und moderierte bei der Nebenveranstaltung „An der Front des indigenen Kampfes: From Resistance to Sovereignty - Voices of International Indigenous Leaders“ in Zusammenarbeit mit der Organisation Semilla Warunkwa am Donnerstagnachmittag.
Brenda, Sicha und Maria betonten, wie wichtig die Stimmen Indigener Völker bei der Gestaltung globaler Umweltpolitiken und -programme sind, die sich auf das Wohlergehen ihrer Gemeinschaften auswirken, und riefen zu mehr Anerkennung und Unterstützung auf. Darüber hinaus unterstrichen sie die entscheidende Rolle Indigener Völker, insbesondere von Frauen und Jugendlichen, bei der Bewältigung dringender Probleme wie dem Klimawandel, betonten ihre tiefe Verbundenheit mit der Umwelt und plädierten für ein Umdenken in der globalen Umwelt- und Gesundheitspolitik. Durch ihr aktives Engagement haben die von Incomindios unterstützten Delegierten bewiesen, dass sie sich mutig und kraftvoll dafür einsetzen, dass indigene Frauen und Jugendliche ihre Gemeinschaften, Rechte und Selbstbestimmung auf der internationalen Bühne besser vertreten können.
Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team und an eine fantastische Incomindios UN-Jugendstipendien-Delegation 2024!
Mehr über das Incomindios UN-Jugendstipendienprogramm und wie Sie es unterstützen können, erfahren Sie hier:
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Lesen Sie untenstehend die Biografien unserer Delegierten, ihre Statements und wie Sie sie unterstützen können.
(Untenstehende Fotomontage: Schnappschüsse vom Engagement unseres Teams bei UNPFII)
Biografien und Statements der Delegationsmitglieder:
Dayana Blanco Quiroga
(Aymara, Bolivien)
Dayana ist Aymara aus Oruro, Bolivien, und hat eine höhere Schulbildung absolviert. Sie arbeitet derzeit mit dem Team der Uru Uru Aktivist*innen zusammen. Dabei handelt es sich um eine Initiative zur Rettung des Uru Uru Sees, der von den Auswirkungen des Klimawandels, des Bergbaus und der Plastikverschmutzung betroffen ist. Dayana und ihre Gemeinschaft arbeiten daran, ökologische Lösungen zu entwickeln, indem sie ihr traditionelles Wissen in die Praxis umsetzen. Ihr Hauptziel ist die Renaturierung des Uru Uru Sees, der die Lebensgrundlage ihrer Gemeinschaft, Tiere und Ernten bildet. Sie haben beschlossen, ihr traditionelles Wissen in die Praxis umzusetzen, indem sie einheimische Wasserpflanzen namens Totora verwenden. Zunächst stellen sie schwimmende Plattformen aus weggeworfenen recycelten Plastikflaschen her, die sie aus dem Uru Uru See herausfischten. Auf diese Flösse pflanzen sie die Totoras an. Dann setzten sie die schwimmenden Pflanzenbeete mit den Totoras in das verschmutzte Wasser des Uru Uru Sees. Durch die starke Reinigungskraft der Totoras können wir beobachten, wie die Wasserqualität steigt und die Natur sich selbst heilen kann. Dayana und ihre Gemeinschaft wollen die Harmonie mit Pachamama wiederherstellen, um wieder Vogelgezwitscher zu hören, Futter für die Lamas und Kühe zu haben und sauberes Wasser zu trinken, ohne Magenschmerzen durch das verschmutzte Wasser des Uru Uru Sees zu bekommen. Das Umwetengagement von Dayana und ihrem Uru Uru Team hat ihnen den «Equator Prize» eingebracht. Wir sind sehr erfreut über ihre bahnbrechende Arbeit im Sinne eines indigen geprägten Umweltschutzes und der Umsetzung von Massnahmen, die zur Wiederherstellung eines gesunden Klimas beiträgt!
Dayanas Statement:
„Ich bin Dayana, stolzes Mitglied der Aymara von Boliviens Großem J'acha Karangas Suyu, die noch heute über einen starken Widerstandswillen verfügen. Heute möchte ich Sie darüber informieren, wie Bergbauunternehmen, die Ölindustrie, der Klimawandel und das grösste und endlose Problem der Plastikverschmutzung unseren Uru Uru-See zerstören, einzigartige Feuchtgebiete und Ökosysteme vernichten und Flamingos, Lamas, Alpakas und andere Tiere aus unserem angestammten Siedlungsraum vertreiben.
Wir, als Indigene Völker, stehen vor der Herausforderung, keine Klima-Migrant*innen werden und unsere Gebiete verlassen zu müssen. Darum wollen wir Lösungen, die auf dem traditionellen Wissen und der Weisheit basieren, die von unseren weisen Ältesten und Vorfahren weitergegeben wurden. Wir setzen zur Heilung von Mutter Erde naturbasierte Projekte um, wie z.B. den Einsatz von Pflanzen, wie die Totora, um Wasser zu reinigen. Darüber hinaus nutzen wir unser Wissen, um nachhaltige Möglichkeiten für kollektive Arbeit und Unterstützung innerhalb unserer Gemeinschaften zu schaffen, um für unsere Existenz als indigene Gemeinschaften zu kämpfen. Heute ist der Uru Uru See, der für viele umliegenden indigenen Gemeinschaften die Lebensgrundlage bildet, aufgrund illegaler und unverantwortlicher Bergbauaktivitäten und Plastikverschmutzung am Sterben. Das beeinträchtigt unser Grundrecht auf Zugang zu sauberem Wasser und bedroht unsere Ernährungssicherheit und Souveränität. Wir haben begonnen, Wasser für uns und unseren Viehbestand zu kaufen. Dunkle Tage stehen uns bevor. Wir fordern die bolivianische Regierung auf, Massnahmen zu ergreifen, die die umweltverschmutzenden Industrien zwingen, sich an Artikel 8, Abschnitt 2, Unterabschnitt B der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte Indigener Völker zu halten, die wirksame Schutzmassnahmen gegen alle Aktionen vorschreibt, die darauf abzielen, das Land unserer Vorfahren und unsere Territorien zu enteignen. Wir müssen unser Erbe schützen, bevor es zu spät ist. Wir rufen dringend alle Mitgliedsstaaten, UN-Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, Medien und die Wissenschaft auf, sich an Artikel 1 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt zu halten, in dem die folgenden Punkte eingehalten werden müssen: „Die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile, einschliesslich eines angemessenen Transfers einschlägiger Technologien, unter Berücksichtigung aller Rechte an diesen Ressourcen und an den Technologien sowie durch eine angemessene Finanzierung.“ Alle müssen Kinder, junge Menschen und Forscher dazu ermutigen, naturbasierte Lösungen anzuwenden, um die harmonische Beziehung zu Mutter Erde wiederherzustellen. Keine Ausreden mehr, um auf dringende globale Herausforderungen zu reagieren. Schluss mit der grünen Kolonisierung, die unsere Gemeinschaften tötet und verdrängt sowie Flora und Fauna zerstört. Unsere Flamingos sterben in verschmutzten Gewässern und wir kaufen Weideland für Lamas. Das kappt unsere Verbindungen zu unseren Territorien, in denen unsere DNA, unsere Erinnerungen, unsere Identität und unsere Seelen verwurzelt sind. Dennoch bleiben wir standhaft und setzen uns für ein Mitspracherecht in allen Bereichen ein, um sicherzustellen, dass unsere Stimmen gehört werden, nicht weil wir uns als Indigene Völker anderen überlegen fühlen, sondern weil wir die schädlichen Folgen aus erster Hand erfahren. Bevor es zu einer Handlung kommt, müssen alle Beteiligten sicherstellen, dass die indigene Bevölkerung am Verhandlungstisch vertreten ist. Wenn dem so ist, sind Sie ein Verbündeter, der bereit ist, sich für die Rettung unseres «grossen Hauses» einzusetzen, das allen Menschen und Lebewesen auf diesem Planeten gehört. Andernfalls verkürzen Sie die Tage der Existenz von Mutter Erde und stimmen dem Verschwinden von Ökosystemen, indigenen Gemeinschaften und zukünftigen Generationen zu – was für eine Schande für Ihre Vorfahren wäre das. Wir rufen dazu auf, Krieg, Verseuchung und Tod zu beenden. Wir fordern Sie alle auf, nach dem Sumaq Qamaña-Prinzip zu leben, um das Wohlergehen von Mutter Erde und aller Bewohner unseres grossen Hauses zu gewährleisten!“
Weitere Informationen darüber, wie Sie Dayanas Arbeit unterstützen können, finden Sie hier: Team Uru Uru
Cassandra Spade
(Anishnaabe, Kanada)
Cassandra Spade ist eine «grassroots» Menschenrechtsaktivistin aus der Mishkeegogamang First Nation im Nordwesten Ontarios. Sie ist die Gründerin von Gaa-Minwaajindizowaaj („GAAM“), einer Grassroot-Organisation, die Anishinaabe-Sprach- und Kulturprogramme anbietet, um indigene Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Sprachkenntnisse und Führungsqualitäten zu unterstützen. Derzeit studiert sie Jura an der Bora Laskin Faculty of Law.
Cassandras' Statement:
„Boozhoo nindinawenimaaganidog. Niin Cassandra Spade nindizhinikaaz. Mishkeegogamaag nindoonjii. Couchiching ishkoniganing nigii-izhi-ombig gaye. Name nindoodem. Ich habe zwei Empfehlungen zu folgenden Themen: (1) Indigene Sprachen und (2) Sport. Erstens: Ich habe erst in meinen Zwanzigern begonnen, meine Sprache zu lernen. Infolgedessen habe ich die meiste Zeit meines Lebens Gefühle des Verlusts, der Trennung und der Einsamkeit von meiner Identität und meiner Kultur erlebt. Viele Jahre lang kämpfte ich darum, meinen Platz in der Welt zu finden und zu verstehen, wo ich hingehörte. An dem Tag, an dem ich begann, meine Sprache zu lernen, hatte ich das Gefühl, nach Hause zu kommen. Meine Sprache verband mich mit dem, was ich bin, und gab mir die Möglichkeit, zum ersten Mal in meinem Leben mit meiner Urgrossmutter zu sprechen. Und jetzt, da ich genau weiss, wie es sich anfühlt, meine indigene Sprache nicht zu sprechen und wie es sich anfühlt, sie endlich sprechen zu können, werde ich nichts tun, dass die Kinder in meiner Gemeinschaft länger von ihrer Sprache trennt. Es liegt nun in meiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Sprache von mir an die nächste Generation weitergegeben wird, denn: (1) die Kinder meiner Gemeinschaft haben ein Recht darauf zu wissen, wer sie sind, (2) es ist ihr Menschenrecht, ihre Sprache zu sprechen und (3) ihre Sprache gehört ihnen. Unsere indigenen Sprachen kümmern sich um uns indigene Menschen, unsere Sprachen verbinden uns mit dem, was wir sind. Und jetzt, da viele indigene Sprachen auf der ganzen Welt rapide abnehmen und ernsthaft vom Aussterben bedroht sind, müssen wir uns um unsere Sprachen kümmern. Um dies zu tun, müssen indigene Sprachen weltweit stärker rechtlich geschützt werden. Deshalb rufe ich alle Staaten und Delegationen auf, unsere Forderung nach einer internationalen Konvention über indigene Sprachen zu unterstützen und zu befürworten. Zweitens ist der Sport ein ideales Lernfeld für die wesentlichen Fähigkeiten des Lebens, insbesondere für junge Menschen. Ich rufe dazu auf, die Commonwealth-Sporterklärung zur Versöhnung und Partnerschaft mit Indigenen Völkern zu unterstützen und zu befürworten, die letztes Jahr am 20. April 2023 vorgestellt wurde und von der Generalversammlung der Commonwealth-Staaten in Afrika einstimmig unterstützt wird. Wir laden alle ein, diese Erklärung zu unterstützen, zu fördern und umzusetzen und sie als Teil einer globalen Kampagne zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens und der Versöhnung zu betrachten. Wir rufen alle Sportorganisationen, Institutionen, Regierungen, Organisatoren von Spielen, Einzelpersonen und Indigene Völker auf, zusammenzuarbeiten, um den Geist und die Massnahmen dieser Erklärung zu unterstützen und umzusetzen. Miigwech bizindawishiyeg. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.“
Um Cassandras Arbeit zu unterstützen, klicken Sie hier: https://www.northernvoices.ca
Crystal Lewis
(Squamish, Kanada)
Crystal ist eine engagierte Aktivistin und Jugendleiterin aus der Squamish Nation in Kanada. Geleitet von den Prinzipien „Sei die Veränderung, die du sehen willst, gehe mit gutem Beispiel voran und handle“, zeigt sich Crystals unerschütterliche Hingabe in ihrem Engagement für globale Themen. Crystal hat mit und in verschiedenen Regierungsebenen gearbeitet, wo sie sich für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, kulturelle Wiederbelebung und Jugendfürsorge eingesetzt hat. Sie hat auf provinzieller, nationaler und internationaler Ebene viel bewirkt. Als zweimalige Kandidatin bei den Wahlen zum Squamish Nation Council konzentrierte sich Crystal auf die Themen Nachhaltigkeit, Wellness, Transparenz und nachhaltiges Wohnen und verkörperte damit ihr Engagement für positive Veränderungen. Sie wurde als eine von fünf Personen landesweit ausgewählt, um auf dem Parliament Hill zu arbeiten. Crystal trug zu GreenPACs Indigenous Youth Parliamentary Internship Stream bei und spielte eine entscheidende Rolle bei der Formulierung von Kanadas erster Jugendpolitik überhaupt. Zu ihrem Weg gehören auch die Auseinandersetzung mit Diskriminierung, die Förderung von Sprachstudien an der SFU und zahlreiche Auszeichnungen. Crystals berufliches Engagement geht über den politischen Bereich hinaus und umfasst Projekte zur Gemeindeentwicklung, Initiativen zur Bekämpfung des Menschenhandels und Nominierungen für die Rolle der UNA-Canada bei politischen Empfehlungen für internationalen Frieden und Sicherheit. Durch ihre beharrliche Entschlossenheit hat Crystal Lewis weiterhin einen grossen Einfluss auf ihre Gemeinschaft und darüber hinaus.
Crystals' Statement:
„Mein Name ist Crystal Starr Lewis und ich komme aus Vancouver, BC und der Squamish Nation sowie aus El Salvador. Heute möchte ich Ihnen 4 politische Empfehlungen geben: Die erste betrifft die Prävention des Menschenhandels... Wie wir alle wissen, ist der Menschenhandel ein grosses Problem, das uns alle betrifft... und leider nimmt das Justizsystem unsere Rufe nicht ernst genug. Neulich hatte ich die Gelegenheit und das Privileg, in einem Raum mit unserem kanadischen Minister für indigene Beziehungen und unserer Jugend zu sitzen und ihnen diese Frage zu stellen... „Wie viele von Ihnen kennen eine Organisation oder eine Organisation zur Bekämpfung des Menschenhandels, die in Ihre Gemeinde kam und Ihnen ein kostenloses und zugängliches Training zur Selbstverteidigung und zur Prävention des Menschenhandels angeboten hat?“ Keiner hat die Hand gehoben. Heute stelle ich Ihnen die gleiche Frage. Bitte erheben Sie sich, wenn Sie in Ihrer Gemeinde an einem Training zur Prävention von Menschenhandel teilgenommen haben? Ich danke Ihnen (niemand ist aufgestanden). Wie wir sehen, besteht sofortiger Handlungsbedarf, um unseren indigenen Gemeinschaften kostenlose, zugängliche Schulungen zum Thema Menschenhandel anzubieten, die sich auf Selbstverteidigung, das Erkennen der Anzeichen von Menschenhandel und mehr konzentrieren. Dies sollte von unseren Regierungen finanziert und in die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker aufgenommen werden, um unserem Volk die Macht zurückzugeben und unsere Statistiken zu senken. Zweitens sollten in allen Organisationen und Branchen, die mit Indigenen Völkern und BIPOC-Gemeinschaften, einschließlich 2slgbtqqia+, arbeiten, Schulungen zur kulturellen Sicherheit durchgeführt werden, und zwar nicht nur im Gesundheitssystem. Drittens, und da ich selbst eine ehemalige Jugendliche in Pflege war, sollten präventive und vorsorgliche Massnahmen ergriffen werden, um Kinder davor zu schützen, dass sie in verschiedenen Pflegeheimen versorgt werden, es sei denn, sie werden als unsicher eingestuft oder mit einem Kind verifiziert. Dies ist nicht nur schädlich für das Kind, sondern die Sozialarbeiter sollten sich auch ständig mit dem Kind und nicht nur mit den Pflegefamilien in Verbindung setzen. Zudem soll sowohl den Kindern als auch den Betreuern effiziente und kontinuierliche Unterstützung und Schulung geboten werden, während sie während des gesamten Überprüfungsprozesses weitere Präventivmassnahmen ergreifen. Schliesslich bitte ich die UNO im Sinne der Selbstbestimmung, uns dabei zu helfen, unsere eigene Organisation zu schaffen, ähnlich wie die Vereinten Nationen, die sich darauf konzentriert, uns international und im Sinne der Versöhnung zusammenzubringen. Ich bitte Sie, mit uns zu gehen. Die UNO ist wichtig und wird immer wichtig sein. Wir sind dankbar für all Ihre Unterstützung und Führung auf diesem Weg. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir zusammenkommen und unsere eigene Struktur und Allianz in Partnerschaft mit den Zielen der Vereinten Nationen zu entwickeln. Gemeinsam und als Indigene Völker haben wir die Antworten und Lösungen, wir haben die Stärken und Gaben, und wir haben das Zeug dazu. Deshalb sind wir alle hier. Wir tun es genau jetzt, genau hier in diesem Raum, im Hauptquartier der Vereinten Nationen. Indem wir zusammenstehen und gemeinsam daran arbeiten, die Probleme in unseren indigenen Gemeinschaften anzugehen, indem wir uns gegenseitig helfen, aufeinander aufpassen und gemeinsam aufbauen - in Solidarität und ohne Grenzen und ohne Spaltung. Gemeinsam können wir den Weg nach vorne ebnen, als eine Einheit und als unser eigenes selbstbestimmtes System, im Bündnis mit den Vereinten Nationen. Ich danke Ihnen. Chen kwenmantumiyap. Ayos chen sakwatel.“
Daanis Pelletier
(Anishnaabe, Kanada)
Daanis ist Anishinaabe aus der Fort William First Nation - einer Ojibwe-Gemeinschaft an der Nordküste des Lake Superior in Kanada. Als Zuckerbäckerin, Anwältin und junge Führungspersönlichkeit setzt sie sich für den Schutz der Indigenen Völker ein, indem sie die Wiederbelebung des überlieferten Wissens und der traditionellen Rechtssysteme fördert. Daanis' Arbeit hat sie durch ganz Kanada und nach Aotearoa/Neuseeland geführt, wo sie sich auf den Aufbau von Partnerschaften konzentrierte, um die eigene indigene Regierungsführung über das Land zu stärken.
Daanis' Statement:
„Chi-Miigwetch Incomindios für diese tolle Gelegenheit! Boozhoo niijii-bimaadiziig Daanis nindizhinikaaz. Anemki Binesiik nindigoo ojibwemong. Migizi nindoodem. Anemki Wajiw nindoonjii. Mein Name ist Daanis Pelletier, ich bin Anishinaabe aus der Fort William First Nation in Ontario, Kanada. Die Heimat meines Vaters ist die M'Chigeeng First Nation auf der Insel Manitoulin, ich habe die Pflicht, alle meine Verwandten in Wort und Tat zu würdigen. Als junge Anishinaabekwe habe ich die Pflicht, die Bedeutung der Blutsverwandtschaft zwischen meinen Vorfahren und meiner Generation hochzuhalten und deren uralte kulturellen Gebräuche und Traditionen zu pflegen. Ich muss die traditionellen Praktiken meiner Gemeinschaft bewahren, wie die Herstellung von Ahornsirup und den Zuckerstrauch. Diese Praktiken sind nicht nur für die kulturelle Bewahrung wichtig, sondern auch für unser Recht auf Selbstbestimmung in Form von Ernährungssouveränität. Ich möchte sicherstellen, dass alle Stimmen in allen Gemeinschaften gehört werden, wie die Gemeinschaften der natürlichen Welt und alle meine Verwandten, die nicht für sich selbst sprechen können. Ich möchte künftigen Generationen einen Platz in ihren Gemeinschaften und mit ihren Identitäten sichern. Es ist wichtig, dass wir unser Recht auf Selbstbestimmung wahrnehmen, um diese Zukunft zu schützen. Auch der Umweltrassismus, mit dem meine und viele andere Gemeinschaften auf der ganzen Welt konfrontiert sind, beeinträchtigt unsere Fähigkeit, unsere traditionellen Praktiken zu schützen und sie weiterzugeben; er verhindert unsere Ernährungssouveränität und Selbstbestimmung. Dazu kommen die Auswirkungen des Klimawandels. Die Erfahrung der Teilnahme am UNPFIl 2024 hat mir viele Türen geöffnet und ich bin für immer dankbar. Die Begegnung mit vielen anderen Indigenen Völkern auf der ganzen Welt hat mir gezeigt, wie wichtig unsere Erfahrungen sind. Wir alle kämpfen für die Rechte, die uns zustehen. Ich habe viel über die Gemeinsamkeiten gelernt, die wir als indigene Brüder und Schwestern haben. Wir sind nicht allein.“
Brenda Leticia Saloj Chiyal
(Maya Kaqchikel, Guatemala)
Brenda Leticia Saloj Chiyal ist eine Maya Kaqchikel aus Sololá, Guatemala, und sie setzt sich aktiv für das Recht auf Bildung ein. Derzeit hat sie beim Global Indigenous Youth Caucus die Rolle einer Kontaktperson für Lateinamerika und die Karibik. Sie engagiert sich für die Durchsetzung von Bildungs- und Führungskompetenzen, Freiwilligenarbeit und für die Förderung von jungen indigenen Frauen in Guatemala. Sie arbeitet daran, vielfältige Möglichkeiten für die neuen Generationen zu schaffen. Brenda hat in verschiedenen Foren und Expertenrunden zu den Themen Menschenrechte, Indigene Völker, kulturelle Relevanz, Empowerment junger Frauen sowie gesellschaftliche und politische Teilhabe von Frauen, insbesondere von indigenen Frauen, moderiert, Vorträge gehalten und als Diskussionsteilnehmerin teilgenommen. Im April 2023 nahm sie auch schon an der zweiundzwanzigsten Sitzung des Ständigen Forums der Vereinten Nationen für indigene Angelegenheiten (UNPFII) teil. Im Oktober nahm sie als Delegierte der indigenen Jugend am zweiten zweijährlichen Weltforum der indigenen Jugend der UNO im Jahr 2023 in Rom teil. Ausserdem ist sie von Beruf Psychologie-Pädagogin mit einer Ausbildung in sozialer Kommunikation, die es ihr ermöglicht hat, ihre indigene Gemeinschaft bei der Überwindung von Herausforderungen im Zusammenhang mit Bildung, Sexismus, Diskriminierung und Ungleichheiten zu unterstützen. Ihr Ziel ist es, Teil des Wandels in Bildung und Gesellschaft in Guatemala zu sein.
Brendas' Statement:
„Vielen Dank. Als indigene Jugend würdigen wir den Kampf unserer Ältesten für die Selbstbestimmung der Indigenen Völker. Wir sind überzeugt, dass es wichtig ist, das was diese historische Erinnerung für uns bedeutet, auch fortzuführen. Der Caucus repräsentiert junge Menschen aus den sieben soziokulturellen Regionen. Trotz der unterschiedlichen angestammten Territorien unserer Mitglieder teilen wir gemeinsame Herausforderungen bei der Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts. Wir beglückwünschen die FAO zur Mitorganisation des Weltforums der indigenen Jugend. Wir möchten IFAD und WFP auffordern, sich an der Ausarbeitung des Abschlussdokuments zu beteiligen und wir fordern die Fortsetzung der Arbeit mit dem Caucus. Die Rolle der indigenen Jugend beim Mitspracherecht an Entscheidungen, die unsere Zukunft betreffen, muss anerkannt werden. Selbstbestimmung ist entscheidend, um unsere Identität, unser Wohlergehen und unsere nachhaltige Entwicklung als Indigene Völker zu gewährleisten. Die Aufmerksamkeit muss auf die hohe Kriminalisierung und Inhaftierung von indigenen Frauen und Jugendlichen gelenkt werden, insbesondere auf die Auswirkungen von Völkermord und Kriminalisierung auf unsere psychische Gesundheit und auf die nachfolgenden Generationen.“
María Violet Medina Quiscue
(Nasa, Kolumbien)
María Violet Medina Quiscue ist eine Führungspersönlichkeit und Menschenrechtsverteidigerin der Nasa seit über 12 Jahren. Sie ist die Gründerin des «Tisches für indigene Opfer bewaffneter Konflikte» in Bogotá im Jahr 2019. Die gelernte Psychologin nahm in den Jahren 2022, 2023 und 2024 am Ständigen Forum für indigene Angelegenheiten bei der UNO in New York teil und wurde für 2023 zur 16. Sitzung des Expertenmechanismus für die Rechte Indigener Völker in die Schweiz eingeladen. Sie arbeitet als Beraterin für indigene Fragen im Zusammenhang mit städtisch angesiedelten Indigenen und mit Opfern von Gewalt. Sie wurde eingeladen, am 28. August 2023 an der allgemeinen regelmässigen Überprüfung (Universal Periodic Review) in Genf teilzunehmen, bei der Länder weltweit Empfehlungen an Kolumbien abgaben. Derzeit ist sie als Menschenrechtsbeauftragte für indigenen Behörden in Bakata tätig.
Marias' Statement:
„Guten Tag. Ich danke Ihnen, Frau Präsidentin, und gratuliere Ihnen zu Ihrer Ernennung. Mein Name ist Maria Violet Medina Quiscue, ich bin eine indigene Nasa aus Kolumbien. Das Ständige Forum für indigene Angelegenheiten gibt seit Jahren Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten ab. Diese Empfehlungen sind für die Indigenen Völker und die Menschheit überlebenswichtig, sowohl was die Zeit als auch den Lebensraum betrifft. Sie schliessen u.a. die Bereiche wirtschaftliche Entwicklung, Kultur, Umwelt, Bildung und Menschenrechte ein. Die Frage ist jedoch: Wurden diese Empfehlungen berücksichtigt? Oder berichten und empfehlen die Indigenen Völker nach wie vor in diesem (Lebens)raum, der nicht nur partizipatorisch sein sollte, sondern auch Sicherheit für diejenigen von uns gewährleisten sollte, die sich beteiligen? Wir sollten keine Angst haben, in unsere Gebiete zurückzukehren, weil wir gerichtlich verfolgt, vertrieben oder sogar getötet werden oder weil unsere Familien mit dem Leben dafür bezahlen müssen, dass wir Empfehlungen für unsere Existenz in indigenen Gebieten abgeben. Leider wird das Recht auf Partizipation für Indigene Völker weltweit oft zu einem zweischneidigen Schwert.
In diesem Zusammenhang möchte ich die folgenden Empfehlungen aussprechen:
1. Die Verletzung der Rechte Indigener Völker sollte sich auf die Mitgliedsstaaten stärker auswirken. Ich empfehle daher, Menschenrechtsverletzungen und Repressalien rückverfolgen zu können und die Opfer zu unterstützen.
2. Ich empfehle, eine staatliche Politik voranzutreiben, die den Völkern, die unter Zwangsmigration gelitten haben, die Menschenrechte garantiert, denn heute werden die Ursprünge des Lebens und der Jugend vernichtet, nicht nur physisch, sondern auch kulturell.
Vielen Dank, Frau Präsidentin.“
Sicha Helga Cisneros Ushigua
(Sapara, Ecuador)
Sicha Helga Cisneros Ushigua wurde im Juli 1998 in der Provinz Pastaza im Amazonasgebiet von Ecuador geboren. Sie ist 25 Jahre alt. Sie hat die Sekundarstufe an der Monseñor Alberto Zambrano Educational Unit in der Stadt Puyo erfolgreich abgeschlossen. Sie ist Mutter von zwei Kindern und hat von klein auf die ständigen Kämpfe miterlebt, die verschiedene Mitglieder ihrer Familie und Anführer ihrer indigenen Gruppe, insbesondere ihre Mutter Gloria Ushigua, bei der Verteidigung ihres Territoriums und ihrer angestammten Lebensweise geführt haben.
Durch diese Episoden intensiver Aktivitäten zur Verteidigung ihrer Rechte als Indigene Völker, die vom ecuadorianischen Staat und seit 2001 auch von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt sind, ist sich Sicha der Herausforderungen bewusst geworden, denen sich ihre Kultur Tag für Tag stellen muss. Sie weiss, dass sie die Nachfolge ihrer Mutter antreten muss, um die von ihr begonnenen Prozesse fortzusetzen. Sie ist sich darüber im Klaren, dass der Weg nicht einfach und voller Dornen ist, aber sie ist nicht bereit, aufzugeben und wird alles tun, um die Träume aller Mitglieder der Sapara und insbesondere ihrer Mutter Gloria Ushigua zum Wohle künftiger Generationen wahr werden zu lassen.
Sichas' Statement:
„Guten Tag! Mein Name ist Sicha Cisneros. Ich vertrete das Internationale Komitee für Indigene Völker Amerikas und bin Mitglied der Sapara-Frauenvereinigung des ecuadorianischen Amazonasgebiets - Ashiñwaka. Wir sind hier, um die Regierungen aufzufordern, die Verwirklichung unserer Rechte zu fördern und zu respektieren, wie sie in der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der Indigenen Völker festgelegt sind. Wir, die Vertreter der indigenen Jugend der Sapara, fordern daher alle UN-Organisationen auf, insbesondere diejenigen, die an Verträgen im Zusammenhang mit der Umwelt, der biologischen Vielfalt und dem Klima beteiligt sind, die dort genannten und vereinbarten Ziele zu erfüllen und durchzusetzen. Jeden Tag sind wir Opfer der Auswirkungen der massiven Explorationen und Ausbeutung nicht erneuerbarer Ressourcen. Wir sind hier, um von den Regierungen zu fordern, dass sie sich an die Instrumente halten, die in den Verfassungen aller Länder, die die ILO-Konvention 169 angenommen haben, verankert und anerkannt sind. Das Volk der Sapara ist nicht nur Opfer von Umständen, die durch das Eindringen von Fremden in das Gebiet zur Ausbeutung der Ressourcen verursacht wurden, sondern wir haben auch das Verschwinden von Kindern und Erwachsenen aus unseren Gemeinschaften erlebt, ohne dass wir bisher eine Antwort oder Unterstützung von den Behörden des Landes erhalten haben. Auf der anderen Seite gab es einen Konflikt mit den Nachbarvölkern über die territoriale Abgrenzung, und wir bitten die Vertreter dieses Sektors und die zuständigen Behörden, uns dabei zu helfen, die in diesem Fall erforderlichen Lösungen zu finden.
Alle Indigenen Völker haben das Recht, zu existieren und in völliger Harmonie mit der Natur zu leben.
Witsaja - Vielen Dank!“
Vertreter der NGO Incomindios bei der UNPFII anwesend:
Alicia Kroemer
(Kanada/UK/Schweiz)
Alicia Kroemer ist Co-Präsidentin des Vorstands von Incomindios Schweiz und Mitbegründerin von Incomindios UK. Als engagierte Verfechterin der Menschenrechte, der Umweltgerechtigkeit und indigener Themen stammt Alicia ursprünglich aus Kanada. Ihre Recherchen bildeten die Grundlage für einen preisgekrönten Dokumentarfilm über die kollektive Erinnerung an die Internatsschulen für die indigenen Gemeinschaften im ganzen Land, der die historischen Ungerechtigkeiten in Kanada beleuchtet. Alicia ist Mitglied des UN-Komitees bei Incomindios und trägt aktiv zu globalen Initiativen zur Förderung der Rechte Indigener Völker und der Umwelt bei. Im Jahr 2018 rief sie mit Incomindios das Incomindios UN Youth Scholarship Program ins Leben, um mehr indigene Jugendliche bei den Vereinten Nationen zu unterstützen und zu stärken. Mit ihrer Erfahrung bei den Vereinten Nationen in der Abteilung für Energie und Klimawandel hat sie internationale Bemühungen zur Bewältigung von Umweltproblemen unterstützt. Alicia hat ihren Master in Politikwissenschaft/EU-Recht (Uni Graz/EURAC) und ihren Doktortitel in Politikwissenschaft (Uni Wien) abgeschlossen. Da sie in Kanada, Österreich, der Schweiz und Grossbritannien gelebt und gearbeitet hat, bringt Alicia ein breites Spektrum an Erfahrungen in ihrer anwaltschaftlichen Arbeit ein und verkörpert eine globale Perspektive. Zu ihren wissenschaftlichen Beiträgen gehören Veröffentlichungen in akademischen Fachzeitschriften sowie die Zusammenarbeit mit Minority Rights Group und Survival International.
Kontakt: alicia.kroemer@incomindios.ch
Julian Hahne
(Deutschland)
Julian Hahne ist ein deutscher Fotojournalist und Filmemacher, der für seine beeindruckenden Bilder und Reportagen über Menschenrechte, Umweltgerechtigkeit und die Rechte Indigener Völker bekannt ist. Geboren am 25. Oktober 1995 in Herne, war Julian zwei Jahre lang in der internationalen Strategieberatung tätig. Seine Leidenschaft für die Fotografie und das Eintreten für die Rechte der Menschen und der Umwelt brachten ihn dazu, sich hinter der Linse mit dem Thema Menschen- und Umweltrechte auseinanderzusetzen. Im Jahr 2021 arbeitete er als Field Media Coordinator für die NGO Sea-Watch auf Lampedusa, wo er die Notlage von Migranten und Flüchtlingen dokumentierte. Darüber hinaus hat er für Amnesty International Berichte über humanitäre Missstände in Westafrika erstellt und für den WWF verschiedene Naturschutzprojekte in Mittel- und Südamerika fotografiert. Mit seiner Fotografie hat Julian den Globus bereist und dabei verschiedene Kulturen und Landschaften kennengelernt, während er gleichzeitig auf dringende globale Probleme aufmerksam gemacht hat. Neben seiner Arbeit im Bereich Umwelt und Menschenrechte engagiert er sich stark für die Rechte Indigener Völker und nutzt sein Objektiv, um ihren Stimmen und Erfahrungen Gehör zu verschaffen. Julian arbeitet seit 2023 mit Incomindios zusammen, um indigene Delegierte bei der UNO in New York und Genf zu unterstützen. Derzeit arbeitet Julian als Fotograf für National Geographic, wo er weiterhin dringende Umweltthemen beleuchtet und weltweit zum Handeln und zur Sensibilisierung anregt. Sehen Sie sich Julians Berichterstattung über die Incomindios-Delegation bei der UNPFII auf den sozialen Medienplattformen von Incomindios an:
@incomindios
@incomindiosuk
Kontact: julian.hahne@incomindios.ch
@julian_hne
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und kontaktieren Sie uns unter scholarship@incomindios.ch.
Für allgemeine Informationen kontaktieren Sie bitte: mail@incomindios.ch
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Beitrag: Alicia Krömer
Übersetzung aus dem Englischen: Helena Nyberg